Aufbauen, weitermachen. Den
Schmerz in den Gelenken und schwieligen Händen ignorieren. Einen Stein auf den anderen fügen, nach und
nach. Nur die Geduld bewahren. Wichtig ist es jetzt zu verhindern, dass Salzwasser
den Mörtel aufweicht, sonst ist das Fundament wertlos. Es ist so schon keine
leichte Aufgabe, auf einem von Erinnerungen und Bitterkeit gesättigten Boden zu
bauen, auf Land, das gerade erst der See abgerungen wurde und noch immer gelegentlich
überflutet wird, wenn der Wind ungünstig steht und die kalten Fluten gegen die
Küste drückt.
Die ersten Steine sind immer die schwersten, natürlich. Große
Findlinge, kaum zu bewegen, doch einmal am richtigen Platz eine verlässliche
Basis für das, was hier entstehen soll. Allein, das Kreuz schmerzt von der Anstrengung
und das träge Herz lässt den Blick immer wieder auf das Meer schweifen, gen
Horizont, wo noch die gerade erst versunkene Sonne mit ihren letzten Strahlen
das Firmament entflammt. Von ihr ist
kein Licht, keine Orientierung mehr zu erwarten.
Deswegen muss es weiter gehen,
Stein um Stein, für allzu lange Pausen
bleibt keine Zeit, denn die nächste Flut kommt gewiss. Bis dahin muss etwas wachsen,
eine Mauer, ein Wall, letztlich ein Turm. Ein Leuchtfeuer in dunkler Nacht und
stürmischer See. Stein um Stein.
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