Schreiben. Schreiben in einem
fort. Papier füllen. Weiß auslöschen. Der Kampf gegen das leere Blatt mit all
dem, was mir das Herz zu zerdrücken droht. Ich drücke mich nicht aus, ich werfe
aus. Erbreche meine Gedanken in die Wirklichkeit wo sie nackt für jedermann zur
Ansicht liegen. Dabei ist nicht einmal wie bei der alkoholinduzierten Übelkeit
die Klarheit das Ziel der Übung, sondern vielmehr ist die Übung selbst das,
worauf es ankommt. Schreiben gegen die Stille. Wenn die Gedanken rasen, können
sie nicht kreisen, können sich nicht festklammern an Dingen, die nicht mehr
sind und so nie wieder sein werden. Was ich schreibe, ist egal, solange ich nur
nicht daran denke, das… Schreiben. Schreiben über den Schmerz um ihm
auszuweichen und hinter sich zu lassen. Schreiben kann man auch, wenn Tränen
längst die Stimme erstickt haben. Alles herauslassen, nichts zurückbehalten und
hoffen, dass ich am Ende nicht völlig leer zurück bleibe. Schreiben aus Angst,
Schreiben aus Hoffnung. Buchstaben, die ich in eine feste Form gebe um
Emotionen zu bändigen, die keine haben. Eine Schleuse durch die ich all das
ungesagte kanalisieren kann, was in mir wogt und mich aus dem Gleichgewicht
bringt. Die dunklen Wasser fließen aus mir und hinterlassen auf den fahlen Bögen
toten Holzes Spuren, denen andere folgen können um am Ende eines Weges
vielleicht vor mir zu stehen. Schreiben als Weg zu einem Ziel, dass es noch
nicht gibt. Als Suche nach einem Selbst, dass verloren gegangen ist im einsamen
Schweigen der letzten Zeit. Schreiben. Schreiben in einem fort.
Und Einaudi gegen Taktlosigkeit.
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