...tief
im großen Wald des Ostens steht eine kleine Tanne. Sie ist von geradem Wuchs
und hat ein dichtes Nadelkleid, das manch einer wohl schön nennen würde. Ganz
in der Nähe kann man das sanfte Murmeln eines Bachlaufs hören und durch die Kronen
der Bäume ringsum fällt viel Licht, so dass man eigentlich meinen könnte, die kleine Tanne
hätte den perfekten Platz auf der Welt gefunden.
Doch
im Herbst hüllen sich alle Bäume rings herum in flammende Farben und werfen schließlich in einem
rauschenden Tanz ihre Kleider von sich, bevor sie in einen tiefen Winterschlaf verfallen. Alle, bis auf die kleine Tanne. Sie beobachtet still
den bunten Reigen und behält ihr stacheliges Gewand, unfähig es den anderen Bäumen gleich zu tun. Sie kann auch dann keine
Ruhe finden, wenn längst Frost und Schnee die Welt ringsherum in Schweigen hüllen und
wacht allein in den langen Nächten des Winters; steht stumm und lauscht gebannt
den Geschichten, die der vorbeistreichende Wind aus fernen Ländern mit sich trägt.
Geschichten von großen Wäldern, in denen ein jeder Baum das ganze Jahr grünt.
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