Eines Tages – ob nun in weiter Zukunft oder doch weit näher
als uns lieb sein kann – wird von all unseren Kämpfen, unseren Bemühungen und
unseren Leiden nichts mehr übrig sein und das nicht etwa, weil wir all das
hinter uns gelassen hätten, sondern weil die Zeit uns zurückgelassen haben
wird. Eine Welt ohne Menschen. Was auf den ersten Blick wie ein reißerische
Titel für eine Pseudo-Dokumentation auf N24 klingen mag, ist in
Wirklichkeit nichts anderes als die Beschreibung eines Großteils des Daseins
unseres blauen Planeten. Millionen und Abermillionen von Malen hat unsere
Heimat ihr Gestirn schon umrundet bevor unsere Vorfahren den aufrechten Gang erlernten
und Millionen und Abermillionen von Jahren nach uns wird sie dies auch tun,
wenn wir längst aufgehört haben unsere Anwesenheit in Stahl und Beton zu
gießen. Wind und Regen werden auch noch die hartnäckigsten Spuren unserer Zivilisationen
und Kulturen zu Staub zermalmen und fortspülen. Am längsten wird noch unser
radioaktiver Müll halten, was auf eine gewisse Art passend scheint, dann damit
ist Abfall unser dauerhaftestes Vermächtnis. Die Abfallprodukte einer naiven
Utopie von sauberer Energie und einer besseren Zukunft werden noch strahlen,
wenn alle anderen Belege unserer Existenz allenfalls noch von Archäologen
nachgewiesen werden könnten. Was sagt uns das über unser Leben, über unseren
Platz im großen Bild der Dinge, ja im Universum? Mir sagt es vor allem eins:
ich brauch' dringend 'nen Schoko-Kuss.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen